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Weltfrauentag Diana Rauhut

Wir müssen mutig sein

 

Frau muss sich frei machen von den Erwartungen anderer und vom sozialen Druck. Ein dickes Fell ist wichtig, ebenso die Gelassenheit, den einen oder anderen Kommentar zu ignorieren oder besser noch: gekonnt zu kontern.
Voreingenommenheit drückt sich auch durch klare Vorstellungen aus, welche Berufe und Hierarchiestufen für Frauen geeignet sind. Und im privaten Umfeld gibt es oft die Erwartungshaltung, dass Mütter sich zu 100 Prozent um ihre Kinder kümmern sollen. Wer erst um 16 Uhr seine Kinder aus dem Kindergarten abholt, gilt schnell als Rabenmutter – ein Begriff, den es übrigens nur in Deutschland gibt.

 

Ich war bereits Führungskraft, bevor ich Mutter wurde. Der Weg zurück in meinen Job nach der Elternzeit war schwierig. Eine Mutter als Teilzeit-Führungskraft war offenbar nicht ganz das, was man sich vorgestellt hatte. Das sei zu stressig, hörte ich immer wieder. Deshalb sei die eigene Frau ja auch zu Hause geblieben, berieten mich manche meiner männlichen Kollegen. Als man aber feststellte, dass ich meinen Aufgaben weiterhin gewachsen war, und die Erfolge sogar zunahmen, kam Stück für Stück die Akzeptanz. Diese berufliche Spitzenleistung mit reduzierten Stunden und einem Kleinkind zu Hause zu schaffen, kostet natürlich besonders viel Kraft und Engagement. Aber letztendlich hat es sich für mich gelohnt, mutig zu bleiben und an mich zu glauben.

 

Ich lebe in einer gleichberechtigten Ehe. Wir führen ein Zusammenleben auf Augenhöhe, unterstützen uns gegenseitig und nehmen Rücksicht auf berufliche Anforderungen des anderen. Ich denke, das ist eine wichtige Voraussetzung, um als Frau wirklich erfolgreich sein zu können. Hinter den meisten starken Frauen steht ein starker Partner! Ich sage deshalb immer: Augen auf bei der Partnerwahl! Als Frau im Job muss man immer noch mehr leisten als ein Mann. Zahlreiche Studien beweisen, dass Leistungen bei Männern und Frauen unterschiedlich bewertet werden und sogar die soziale Anerkennung der Leistung bei Frauen ist deutlich schlechter als bei Männern.

 

Ich bin seit Jahren im Beirat des größten deutschen Frauennetzwerks in der Energiebranche mit über 1000 weiblichen Führungskräften. Wir veranstalten regelmäßige Netzwerktreffen, tauschen uns über zu besetzende Stellen aus und bieten den Frauen des Netzwerks fachliche und führungstechnische Impulse mittels spannender Vorträge an. Wir versuchen, Frauen Sichtbarkeit zu verschaffen, nach dem Motto: Schaut her, es gibt uns und wir sind bereit. Und ihr versäumt was, wenn ihr uns überseht!

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